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Deutsche untere Ligen

Von der Amateur- zur Profiliga: Wie schnell man im Fußball aufsteigen kann

Grundsätzlich fängt es immer gleich an. Man beginnt am unteren Ende der Leiter und steigt Sprosse für Sprosse nach oben, bis man von der Spitze hinunterblicken kann. So laufen zumindest viele Karrieren – und so ungefähr muss man sich das auch im Fußball vorstellen. Von der regionalen Liga bis zur höchsten Spielklasse ist es ein steiler und anstrengender Marsch. Ich habe mir einmal Gedanken gemacht, wie lange ein neu gegründetes Team braucht, um alle Spielklassen zu durchlaufen, bis es in der Bundesliga angekommen ist.

Doch dabei stellen sich gleich mehrere Fragen: Kommt es wirklich nur allein auf den sportlichen Erfolg an? Wie sieht es mit den Finanzen aus? Spielen wir ein paar beispielhafte Szenarien durch, um einen Eindruck zu bekommen, in welchem Tempo ein neuer Club – der FC Beispiel – die Ligen aufrollen könnte.

Klein anfangen und groß rauskommen

Unser FC Beispiel beginnt auf der Karriereleiter in Richtung Bundesliga ganz klein auf Bezirks- (z.B. in Bayern, Bremen, Hamburg) bzw. Kreisebene (z.B. Schleswig-Holstein), jedenfalls in den meisten Landesverbänden. Je nach Bundesland kann es einzelne Unterschiede geben, doch meistens ist die Kreisliga die unterste Spielklasse. Der Aufstieg ist – wie eigentlich üblich – nach Saisonende möglich. Dann würde die nächste Stufe Verbands- bzw. Landesliga heißen. Wenn der FC Beispiel in der Spielzeit gut abschneidet und Meister wird, schafft er den Sprung in die Oberliga. Hier wird es etwas unübersichtlich, weil jeder Landesverband selbst für die Gestaltung der Oberliga verantwortlich ist. Daher können manche Oberligen auch abweichende Namen (z.B. Bayernliga) haben. Wer hier am Saisonende oben steht, darf sich über die nächste Sprosse freuen, die er erklimmen kann: die jeweilige Regionalliga.

Die Regionalliga ist praktisch die letzte Stufe der Amateurklassen. Doch hier gibt es schon erste Anzeichen davon, dass der Spielbetrieb zunehmend professioneller wird, z.B. durch Vertragsspieler oder Vereinsstrukturen. Die Ligen sind in Bayern, Nord, Nordost, Südwest und West unterteilt. Kann der FC Beispiel in der Regionalliga Südwest Meister werden, steigt er in die 3. Liga auf. Doch an dieser Stelle gilt erstmals, dass die Teams nicht nur durch ihren Tabellenplatz aufsteigen können; sie müssen unter anderem auch finanzielle Anforderungen erfüllen, um nach oben zu rutschen.

Nehmen wir an, der FC Beispiel ist bis hierhin jede Saison aufgestiegen. Dann spielt er nun in der 3. Liga mit 19 anderen Mannschaften. Gehört er am Ende der Spielzeit zu den ersten beiden auf dem Treppchen, kickt er in der kommenden Saison schon in der 2. Bundesliga wenn er sowohl sportlich als auch wirtschaftlich dazu in der Lage ist und eine Lizenz für die 2. Liga erhält. Dort gilt ähnliches: Die beiden Teams auf Rang 1 und 2 rücken in der nächsten Saison in die Bundesliga auf. Ein drittes Team darf in einem Relegationsspiel noch auf einen Nachrückerplatz hoffen. Doch ein Platz in der Bundesliga ist heiß begehrt und benötigt starke Sponsoren, ein dickes, finanzielles Polster und professionelle Strukturen. Nur dann wird die benötigte Profi-Spiellizenz erteilt.

Nun hat der FC Beispiel sein Ziel erreicht. Er spielt theoretisch nach sieben Saisons in der Bundesliga in der höchsten Spielklasse. Praktisch ist dieser kometenhafte Aufstieg jedoch höchst unwahrscheinlich. Denn ein Abstieg passiert genau so schnell: Personalprobleme, Vertragsauflösungen, Lizenzärger, Schulden und eine Niederlage zu viel in der Saison halten den Aufstieg auf. So einfach ist es dann leider doch nicht mit dem märchenhaften Meistertitel.

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