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Bundesliga

Tragödien, die den Fußball erschütterten

Beim Fußball kann man lachen, weinen, wüten und vieles mehr. Doch wie tief man trauern kann und welche Tragödien der Sport in seiner Geschichte bereithielt, das ist wenigen bekannt. Ein Blick auf eine traurige Top 3.

#1 Die Tragödie von Hillsborough

96 Tote, mehr als 700 Verletzte: Dies war das Endergebnis einer Tragödie, die Liverpooler Fans vor dem Spiel gegen Nottingham wiederfuhr.

Vor dem Stadion hatte sich ein riesiges Gedränge ungeduldiger Liverpool-Fans gebildet. Die Polizei öffnete das Tor zur kleinen Westtribüne, in die sich nun die ungeduldigen Liverpool-Fans drängten. Da der Durchgang und die Tribüne für die Liverpooler Massen allerdings zu eng waren, kam es zum völligen Kontrollverlust. Die vorderste Reihe wurde von den hinteren Menschenmassen gegen die hohen Metallgitter als Absperrung gequetscht. Insbesondere die jüngeren und schmächtigeren konnten nicht entkommen, während es der Polizei nicht gelang, die Metallgitter zu durchtrennen oder zu entfernen. So kam es, dass Tonnen von Gewicht die Leute gegeneinander quetschten.

Es kam zu Knochenbrüchen, Wunden und komplett eingequetschten Personen. Des weiteren bekamen zahlreiche Personen in der Enge minutenlang keinen Sauerstoff ab, wodurch Gehirnzellen abstarben. So war eine beträchtliche Anzahl der Betroffenen im Nachhinein ein absoluter Pflegefall. 27 Jahre nach der Tragödie stellte sich heraus, dass sogar die Regierung Beweismaterial vorenthalten hatte: Durch das Herandringen an die Öffentlichkeit entpuppte sich, dass die Tragödie Ursache polizeilicher Fehler war. So wurden die Opfer als rechtswidrig getötet eingestuft und sie erfuhren 27 Jahre später Gerechtigkeit.

#2 Die Massenpanik von Peru

350 Tote, 500 bis 1000 Verletzte: Hierbei handelt es sich sogar um die größte Katastrophe des gesamten modernen Sports. Es fand in der peruanischen Stadt Lima im Estadio Nacional am 24. Mai 1964 ein wichtiges Spiel der peruanischen Nationalmannschaft gegen Brasilien statt. Das Polizeiaufgebot war groß. Zuschauer waren ebenso reichlich vorhanden. Damit kein unbefugter Zutritt stattfand, wurden sämtliche Tore geschlossen und ließen sich nur von innen öffnen. Das Stadion wurde als die sicherste Sportarena ganz Südamerikas gefeiert.

Doch an diesem Abend heizten sich die Emotionen auf: Brasilien schoss früh das Tor und führte lange. Kurz vor Schluss glich Peru im Massenjubel aus. Doch der Ausgleichstreffer wurde vom Schiedsrichter aberkannt. Sofort brachen Tumulte aus und zwei Zuschauern gelang es, sich bis zum Schiedsrichter unten aufs Feld durchzukämpfen. Sie wurden von den Polizisten brutal angepackt und wegtransportiert. Der anschließende Spielabbruch heizte die Fans nur noch mehr an, sodass überall Stühle rausgerissen und Gegenstände durch die Gegend geworfen wurden. Beträchtliche Zuschauermengen kamen bis aufs Feld. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Schlagstöcken, später sogar mit Schüssen. Die Menschen strömten zu den Ausgängen. Dort wurde es zu eng, sodass die meisten innere Blutungen durch die Quetschungen erlitten oder anderweitig starben.

#3 LaMia-Flug 2933

71 Tote, sechs Verletzte: Eine Tragödie, die hier einen Platz erhält, weil sie so jung ist. Die gesamte Mannschaft des brasilianischen Erstligateams Chapecoense samt Mitarbeiterstab, Reportern und Flugpersonal war auf dem Weg zum Finale des Südamerikanischen Pokals nach Kolumbien. Doch das Flugzeug stürzte wegen eines fatalen Fehlers des Flugunternehmens am 28. November 2016 ab. Es überlebten zunächst sieben Personen, wobei einer der Torwarte auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb. Am Ende standen von 77 Insassen somit 71 Tote und sechs verletzte Überlebende zu Buche.

Es überlebten drei Spieler, von denen einer jedoch einen Unterschenkel amputiert bekam und der andere mit dem Fußballspielen noch warten muss. Lediglich Alan Ruschel konnte nach seinen auskurierten Knochenbrüchen das Fußballspielen wieder aufnehmen.

Die Toten wurden in Särgen durch das brasilianische Militär ins Stadion getragen, wo sie von 20.000 Trauergästen sowie dem Präsidenten Brasiliens und der FIFA die letzte Ehre erwiesen bekamen. Seit der Tragödie stimmen die Fans in der 71. Minute immer den Ruf „Vamos, vamos, Chapé!“ an. Das Erlebnis ist eine Tragödie, die diesen kleinen und bis dahin so aufstrebenden Verein sportlich hemmte, aber menschlich weit zusammenwachsen ließ.

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